Wenn ein Mitarbeitergespräch eskaliert, kann das deine Führungsautorität gefährden. In diesem Artikel erfährst du, warum es wichtig ist, in solchen Situationen souverän zu bleiben und was du als Führungskraft tun kannst, um deine Rolle zu stärken und langfristig das Vertrauen deines Teams zu gewinnen.
Lesedauer: ca. 8Minuten
Sven ist Teilnehmer in meinem Kurs „In 9 Wochen komplett entstresst“ in dem die Teilnehmenden die Aufgabe haben, am Ende jeder Woche ein Wochenfazit zu schreiben. Dort notieren sie, was sie aus der entsprechenden Woche mitgenommen haben, was die Learnings waren, was ihnen fehlte etc. Die Frage von Sven lautete: Wie gehe ich damit um, wenn mein Gesprächspartner blockt, unfair oder sauer ist und dadurch irrational reagiert? Und da möchte ich ihm und dir, wenn dieses Thema für dich relevant ist, mal drei Dinge an die Hand geben, drei Gedanken, drei Herangehensweisen, wie du damit umgehen kannst.
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Einführung: Mitarbeitergespräch eskaliert – warum ist das für dich als Führungskraft entscheidend?
Stell dir vor, du sitzt in einem Mitarbeitergespräch, und plötzlich kippt die Stimmung.
Dein Mitarbeiter wird laut, blockt ab oder reagiert völlig irrational.
Plötzlich stehst du nicht mehr einem rationalen Gesprächspartner gegenüber, sondern einer emotional aufgeladenen Person, die sich in eine Verteidigungshaltung begibt.
Deine Worte scheinen nicht mehr durchzudringen, und die Situation droht zu eskalieren.
Warum ist das für dich als Führungskraft so ein entscheidender Moment?
Gerade neue Führungskräfte kennen diese Situationen nur zu gut:
Man möchte ein konstruktives Gespräch führen, vielleicht sogar kritisches Feedback geben – und plötzlich gerät alles außer Kontrolle.
Wenn ein Mitarbeitergespräch eskaliert, hat das direkte Auswirkungen auf dein Standing als Führungskraft.
Die Frage ist: Wirst du als souverän und gelassen wahrgenommen, oder verlierst du die Kontrolle über das Gespräch und damit auch ein Stück deiner Führungsautorität?
Es ist also wichtig, dass du weißt, warum es gerade in diesen Momenten auf dich ankommt.
Denn wie du auf diese Situationen reagierst, entscheidet darüber, ob dein Team dich als verlässliche Führungskraft wahrnimmt, oder ob es künftig Schwierigkeiten gibt, deinen Anweisungen zu folgen.
Wenn ein emotionales Mitarbeitergespräch eskaliert, ist es also nicht einfach nur eine unangenehme Situationen, die du hinter dich bringen musst – es ist entscheidend für deine langfristige Wirksamkeit als Führungskraft.
Konfliktforscher Friedrich Glasl beschreibt die Risiken einer Eskalationsspirale:“Um im Gespräch zu bleiben, so Glasl, sind Dämonisierung und Polemik der falsche Weg. Mit den Bildern weiterer Gräueltaten verstärke sich das Risiko, dass mit Maßnahmen reagiert werde, die weitere Eskalationsgefahren mit sich bringen.“ [1]
Übertragen auf Führungssituationen verdeutlicht dies, wie eskalierte Gespräche zu einer Verhärtung der Fronten führen und die Autorität der Führungskraft untergraben können.
Warum eskalieren Mitarbeitergespräche und was bedeutet das für dich als Führungskraft?
Ein Mitarbeitergespräch eskaliert nicht aus dem Nichts.
Es gibt immer Gründe und Auslöser, die dazu führen, dass dein Gegenüber plötzlich blockt, laut wird oder unfair reagiert.
Oft spielen ungeklärte Konflikte, fehlende Wertschätzung oder auch Enttäuschungen eine Rolle.
Als Führungskraft solltest du die Ursachen für solche Eskalationen verstehen, denn sie zeigen dir, was wirklich im Team los ist.
Warum ist das wichtig?
Weil hinter einer Eskalation immer ein tieferes Problem steckt, das im Team schwelt.
Wenn ein Mitarbeiter sich plötzlich so stark emotional äußert, dass ein Mitarbeitergespräch eskaliert, dann geht es um mehr als nur um die aktuelle Situation.
Es geht um grundsätzliche Erwartungen, verletzte Gefühle und das Gefühl, nicht gehört zu werden.
Als Führungskraft ist es deine Aufgabe, diese Themen aufzudecken und anzugehen.
Ignorierst du sie, stauen sich diese Emotionen weiter auf und werden das Arbeitsklima nachhaltig schädigen.
Die Kunst liegt also darin, Eskalationen als Chance zu sehen: Sie geben dir die Möglichkeit, tieferliegende Probleme im Team offenzulegen und sie aktiv anzugehen.
So wirst du nicht nur kurzfristig die Ruhe im Gespräch wiederherstellen, sondern langfristig Vertrauen und Klarheit schaffen.
Warum du sofort reagieren musst, wenn ein Mitarbeitergespräch eskaliert
Warum ist es so wichtig, dass du als Führungskraft sofort reagierst, wenn ein Mitarbeitergespräch eskaliert?
Weil jede Eskalation ein Test ist – ein Test auf deine Führungsqualitäten und auf deine Fähigkeit, Ruhe zu bewahren.
Deine Reaktion entscheidet darüber, wie dein Team dich künftig sieht: als verlässliche und ruhige Führungspersönlichkeit oder als jemanden, der die Kontrolle verliert.
Gerade neue Führungskräfte wollen oft vermeiden, in solche Situationen zu geraten.
Doch das ist ein Fehler: Je früher du lernst, wie du dich in solchen Momenten verhältst, desto besser.
Wenn ein Mitarbeitergespräch eskaliert, gibt dir das die Gelegenheit, deine Position zu stärken.
Wenn du souverän reagierst, zeigst du, dass du auch in stressigen Situationen den Überblick behältst.
Das schafft Respekt und Vertrauen – zwei Dinge, die du als neue Führungskraft dringend brauchst.
Wenn du lernen willst, wie du gelassen und souverän bleibst, wenn ein Mitarbeitergespräch eskaliert, dann empfehle ich dir meinen Minikurs „Umgang mit Emotionen“.
In vier Wochen lernst du die wichtigsten Techniken, um ruhig und souverän zu bleiben – auch wenn dein Gegenüber wütend, unfair oder blockiert ist.
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Warum ist es wichtig, souverän zu reagieren?
Weil deine Reaktion auf Konflikte darüber entscheidet, ob dein Team dich ernst nimmt.
Wenn du in diesen Situationen unsicher oder unentschlossen wirkst, wird dein Team das merken – und es wird deine Anweisungen in Zukunft in Frage stellen.
Eskalationen sind daher kein „Unfall“ im Führungsalltag, sondern ein Prüfstein, an dem du dich als Führungskraft beweisen kannst.
Es ist wichtig, dass du diese Momente nicht vermeidest, sondern aktiv nutzt, um deine Führungskompetenz zu stärken.
Wenn ein Mitarbeitergespräch eskaliert: Was passiert, wenn du nicht eingreifst?
Du denkst vielleicht, es ist besser, eine Eskalation einfach „auszusitzen“ und abzuwarten, bis sich die Situation von selbst beruhigt.
Doch das Gegenteil ist der Fall.
Wenn du als Führungskraft nicht aktiv eingreifst, wenn ein Mitarbeitergespräch eskaliert, sendest du ein klares Signal: „Ich lasse alles durchgehen.“
Das mag kurzfristig den Konflikt vermeiden – langfristig schadet es dir und dem gesamten Team.
Warum ist das wichtig?
Weil dein Team lernen muss, dass es Regeln und Grenzen gibt, die du als Führungskraft durchsetzt.
Wenn du es zulässt, dass Mitarbeiter laut werden, unfair werden oder dich persönlich angreifen, verlierst du schrittweise deine Autorität.
Dein Team wird sich merken: „Bei ihr/ihm können wir alles machen, er/sie lässt es sowieso durchgehen.“
Das führt nicht nur zu einem Vertrauensverlust, sondern auch dazu, dass deine Führung weniger effektiv wird.
Als Führungskraft musst du also lernen, in solchen Momenten einzugreifen und klarzumachen, dass bestimmte Verhaltensweisen nicht akzeptabel sind.
Es geht nicht darum, streng oder autoritär zu sein – es geht darum, deinem Team Orientierung zu geben.
Menschen brauchen klare Grenzen, um sich sicher zu fühlen.
Und diese Grenzen zu setzen, ist deine Aufgabe als Führungskraft.
Warum es gefährlich ist, wenn du zu nett in emotionalen Gesprächen bist
Vielleicht fragst du dich jetzt: „Soll ich also in Konfliktsituationen einfach hart durchgreifen?“
Nein, das ist nicht der Punkt.
Es geht darum, eine Balance zu finden.
Freundlichkeit und Empathie sind wichtige Führungsqualitäten – aber wenn du zu nett als Führungskraft bist, läufst du Gefahr, deine Autorität zu untergraben.
Wenn du dazu mehr lesen möchtest, dann mach das hier in meinem Artikel „Bin ich zu nett als Führungskraft?“
Warum ist das wichtig?
Wenn du versuchst, es allen recht zu machen, weil du nicht als „harter Chef“ dastehen willst, wird dich das langfristig schwächen.
Mitarbeiter brauchen jemanden, der ihnen klare Anweisungen gibt und in schwierigen Situationen die Führung übernimmt.
Wenn du jedoch immer nur aus Nettigkeit Entscheidungen hinauszögerst oder Verhaltensweisen durchgehen lässt, zeigst du, dass du selbst unsicher bist.
Dein Team wird schnell merken, dass du dich von Emotionen beeinflussen lässt – und das macht dich als Führungskraft weniger effektiv.
Als Führungskraft ist es daher wichtig, auch in hitzigen Momenten den Überblick zu behalten und klar zu sagen, was du erwartest.
Das ist kein Zeichen von Härte, sondern von Klarheit.
Und genau diese Klarheit brauchen deine Mitarbeiter, um sich an dir orientieren zu können.
Fazit: Wenn ein Mitarbeitergespräch eskaliert, ist das deine Chance zur Führung
Wenn ein Mitarbeitergespräch eskaliert, sieh es als Chance, deine Führungsqualitäten zu zeigen.
Es geht nicht darum, den Konflikt zu vermeiden oder die Situation „auszusitzen“.
Es geht darum, deinem Team Orientierung und Sicherheit zu geben.
Sei empathisch, aber auch klar in deinen Ansagen.
Zeige, dass du in schwierigen Situationen ruhig bleibst und den Überblick behältst.
Denn genau das wird dein Team dazu bringen, dir zu folgen und dich als Führungskraft zu respektieren.
Wenn du lernen willst, wie du gelassen und souverän bleibst, wenn ein Mitarbeitergespräch eskaliert, dann empfehle ich dir meinen Minikurs „Umgang mit Emotionen“.
In vier Wochen lernst du die wichtigsten Techniken, um ruhig und souverän zu bleiben – auch wenn dein Gegenüber wütend, unfair oder blockiert ist.
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Bis zum nächsten Mal!
Stefan
Quellenangaben
Glasl, F. (2022a): Konfliktdynamik und Friedenschancen in der Ukraine. Online-Vortrag, 24.03.2022. Aufzeichnung des Vortrags steht online zur Verfügung. https://www.youtube.com/watch?v=qOXmlyY4LAc